Kopfschmerzen
Kopfschmerzen und Osteopathie
Es drückt, sticht oder bohrt? – Mit Kopfschmerzen haben mindestens 50% der über 18-jährigen in Deutschland einmal im Monat zu kämpfen [1]. Dabei können sich die Schmerzen bei jedem anders anfühlen, da es eine Vielzahl von verschiedenen Kopfschmerzarten gibt.
In der internationalen Kopfschmerzklassifikation (ICHD) werden bereits über 300 verschiedene Formen unterschieden [2].
Erfahren Sie wie Ihnen Osteopathie bei Kopfschmerzen helfen kann und wann eine ärztliche Abklärung sinnvoll ist.
Welche Arten von Kopfschmerzen gibt es?
Im ICHD-3 werden Kopfschmerzen zunächst in drei Hauptteile untergliedert.
Wenn keine andere Ursache für den Kopfschmerz vorliegt, spricht man von primären Beschwerden. Diese machen über 90% aller Kopfschmerzen aus. Die häufigsten primären Kopfschmerzarten sind der Spannungskopfschmerz und die Migräne. [2]
Primäre Kopfschmerzen entstehen im Schmerzsystem selbst, da keine andere Ursache für die Schmerzen vorliegt. Das nozizeptive System ist sehr komplex und kann von Hormonen, Stoffwechsel, Ernährung und Emotionen beeinflusst werden. Die osteopathische Behandlung setzt genau hier an und bringt alle diese Systeme wieder in ein harmonisches Zusammenspiel.
Neben dem primären Kopfschmerz gibt es auch den sekundären Kopfschmerz, der als Folge anderweitiger Erkrankungen entsteht. Hierzu zählen unter anderem Infektionen, Bluthochdruck, Nasennebenhöhlenentzündungen oder Kopfverletzungen. [2]
In die dritte Gruppe für Kopfschmerzen fallen Neuropathien, spezielle Erkrankungen des zentralen Nervensystems oder von Hirnnerven, wie die Trigeminusneuralgie oder Schmerzen nach Herpes Zoster. [2]
Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?
Ein Arztbesuch ist empfehlenswert, wenn Sie zum ersten Mal Kopfschmerzen haben oder wenn sich der Schmerz anders anfühlt als der, den Sie bereits kennen. Auch bei anhaltenden Kopfschmerzen, die häufiger oder stärker werden oder wenn zusätzliche Symptome wie:
- Schwindel
- Fieber
- hoher Blutdruck
- neurologische Ausfälle
- Gewichtsverlust
sollten Sie den Rat eines Arztes einholen. Bei der Erstbehandlung werden in der ausführlichen Anamnese unter anderem diese Punkte abgefragt, um beurteilen zu können, ob eine osteopathische Behandlung Ihrer Kopfschmerzen ausreicht oder ob eine Zusammenarbeit mit der Schulmedizin erforderlich ist.
Mögliche Ursachen
Kopfschmerzen können verschiedene Ursachen oder Faktoren haben, die sie beeinflussen.
Bei Migräne sind beispielsweise folgende auslösende Faktoren bekannt [4]:
- Stress
- unregelmäßiger Schlaf
- hormonelle Faktoren
- Wetterumschwung
- grelles Licht
- Lärm
Auch bei Spannungskopfschmerzen gibt es mehrere mögliche Auslöser [2]. Dazu zählen:
- Muskulärer Stress durch Fehlstellung von Gelenken (Halswirbel, Kiefer)
- Psychosozialer Stress (Stress im Beruf, Familie, Prüfungsstress)
Wie hilft Osteopathie bei Kopfschmerzen?
Die osteopathische Behandlung von Kopfschmerzen beginnt mit der Aufnahme der Krankengeschichte und einer körperlichen Untersuchung. Dabei untersucht Herr Heinrich in seiner Hamburger Praxis sowohl die Statik des gesamten Körpers, als auch die Bewegungen z.B. der Halswirbelsäule, um festzustellen, ob Fehlbelastungen oder Spannungen im Körper die Ursache der Kopfschmerzen sind.
Kopfschmerzen vom Spannungstyp können dadurch entstehen, dass einzelne Halswirbel in ihrer Mobilität eingeschränkt sind und sich dadurch die Nackenmuskulatur verspannt. Wenn dies der Fall ist, wird die Fehlstellung korrigiert, damit sich die umliegende Muskulatur wieder entspannen kann.
Eine weitere Ursache für Kopfschmerzen kann die sogenannte Hirnhaut sein, die sich vom Kopf über das Rückenmark bis zum Kreuz- und Steißbein fortsetzt. Jeder Nerv wird von der Hirnhaut umhüllt und zieht so durch unseren gesamten Körper. Verletzungen oder Stürze auf das Kreuzbein können dazu führen, dass diese Struktur sich nicht mehr ausreichend bewegen kann und die Spannung der Hirnhaut letztendlich Kopfschmerzen verursacht.
Auch Beschwerden im Magen-Darm-Bereich können die Ursache für Kopfschmerzen sein. Der Vagusnerv, der zehnte Hirnnerv, stellt hierbei die Verbindung zwischen Kopf und Verdauungstrakt dar. Er versorgt viele unserer Verdauungsorgane, ist aber dennoch zum größten Teil sensibel. Das bedeutet, dass er hauptsächlich Signale aus dem Bauchraum ans Gehirn sendet und dadurch, bei Spannungen im Bauchraum, auch Kopfschmerzen verursachen kann.
Weitere Informationen zur Studie über die osteopathische Behandlung von Kopfschmerzen von Jara Silva et al. finden Sie unter https://www.cureus.com/articles/105415-osteopathic-manipulative-treatment-and-the-management-of-headaches-a-scoping-review#!/.
Tipps für Zuhause
– Ausreichend Wasser trinken: Es gibt keine feste Regel, wie viel Wasser am Tag getrunken werden sollte. Leichte Kopfschmerzen können jedoch auf Flüssigkeitsmangel hinweisen. Ein Glas Wasser kann hier möglicherweise helfen.
– Sport: Besonders Ausdauersport wie Joggen oder Fahrradfahren kann vor allem bei Migräne vorbeugend wirken [4].
– Frische Luft: Nach einem langen Tag im Büro kann auch ein Spaziergang an der frischen Luft helfen, den Kopf frei zu bekommen.
[2]: Göbel, H. (2020): Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne: Ursachen beseitigen, gezielt vorbeugen, Strategien zur Selbsthilfe, Auflage 9. Auflage., Springer; Berlin
[3]: Huber, H.; E. Winter; A. Bickel (2006): Checkliste Schmerztherapie, Auflage 1., Thieme; Stuttgart
[4]: Kopfschmerzreport 2020 der Techniker-Krankenkasse
https://www.tk.de/resource/blob/2088842/66767380cf7cce49b345b06baa704019/kopfschmerzreport-2020-data.pdf
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